Kompetenz-Bildung-Herz

Kompetenzen entwickeln, erweitern und erhalten

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Watson’s Welt

Der Countdown läuft...

Noch 13 Tagen, dann packe ich hier meine Sachen und werde endlich abgeholt.
Bis es soweit ist, trainiere ich fleißig auf unserem Parcours  – ich will ja schließlich möglichst fit und gut auf meine kommenden Abenteuer vorbereitet sein.
Heute ist übrigens Tag des Hundes 🐶 Was macht ihr heute schönes mit eurem Vierbeiner ?


Watsons Welt 1 – das Lockbuch eines Bernedoodle

Wie man vielleicht aus dem Namen herleiten kann, handelt es sich bei Watson um einen Hybriden, denn Rasse dürfen sich die Doodle Varianten (noch?) nicht nennen. Seine Mutter ist eine mittelgroße Bernersennen Hündin und sein Papa ein Königspudel.
In seinem Lockbuch lässt er dich an seinem Rudel- Alltag teilhaben. Du kannst hier seinen Weg als Co-Pädagogen Azubi mitverfolgen, welcher bereits wenige Tage nach dem Einzug beginnen wird.
Darüber hinaus wird er Dir von Dingen berichten, die Herrchen und Frauchen für ihn und seine Mitbewohner anfertigen und herstellen, von Spielen und Tricks, die es für ihn zu lernen gilt (Hinweis der Redaktion: Mit welchem Erfolg ist zu diesem Zeitpunkt nicht zu sagen, aber die Motivation und Vorfreude ist sehr groß) und mit dir seine Lieblingsrezepte teilen. Vielleicht hast du ja auch eine Hunde-Fellnase zu Hause und hast neben dem Lesen auch Spaß daran, dass ein oder andere des hier Vorgestellten auszuprobieren.
Ergänzung von Watson:
Da wir Hunde ja bekanntlich oftmals eine ganz andere Sicht auf die Dinge haben, werde ich natürlich von Dingen erzählen, die ich erzählenswert finde  – aber mein Frauchen vielleicht eher weniger… schließlich geht es hier um mein wahres Leben und nicht um einen Hunde-Fachblock, daher ist Schmunzeln unbedingt erwünscht.
Wir wünschen viel Freude beim Folgen
Watson mit Sandra


Watsons Welt 2 – aus dem Lockbuch eines Bernedoodle: 

Der Auszug

Heute war er also, der Tag, der mein Leben verändern würde. Meine Mama war die letzten Tage von mir und meinen fünf Geschwister stellenweise recht genervt – so gab es keinen großen Abschiedsschmerz, schließlich war ich mit acht Wochen alt und reif genug für ein eigenes Rudel und neue Abenteuer. Meine Sachen waren schon gepackt: Eine Kuscheldecke, ein Spielzeug und ein Sack Futter – was braucht Hund mehr…
Das Auto, in das ich einsteigen durfte, war gut ausgestattet. Eine Kuscheldecke zum Einkuscheln, ein kleines Kuscheltier (verratet es bitte nicht weiter, aber ich stehe total auf Kuscheltiere), ein Duft von Leckerli in der Luft und mein Frauchen neben mir. Wie es scheint, kuschelt sie sehr gerne, so tat ich ihr den Gefallen und kuschelte mich an sie. Nach ein paar Meter erzählte sie mir, dass Welpen gewöhnlich auf der Fahrt von ihrem Herkunftsort nach Hause schlafen.
Ich schaute sie mit großen Augen an und überlegte, wie sie wohl auf diese Idee kam (diese Frage beantwortete sie mir zu einem späteren Zeitpunkt, doch das ist eine andere Geschichte) und bewies ihr die kommenden zwei Stunden, dass sie sich irrte. Nach zwei Stunden meinte unser Fahrer, also mein Herrchen, „Ich denke, Watson braucht eine Pause, er hat sicher Durst“. „Oh man, ich war gerade so schön an Frauchen gekuschelt, aber man will ja als neues Familienmitglied nicht unhöflich sein, vielleicht braucht er ja eine Pause.“ Nachdem sich meine neuen Lieblingsmenschen etwas die Beine vertreten und ich einen Schluck Wasser getrunken hatte, nicht dass ich Durst gehabt hätte – aber ich weiß ja was sich gehört, wenn man mir etwas anbietet, setzten wir die Fahrt fort. Doch, bevor ich in meinem neuen zu Hause ankommen sollte, gab es noch einen kurzen Zwischenstopp – doch davon berichte ich euch beim nächsten Mal.
Bis zum nächsten Mal Euer Watson


Watsons Welt 3 – aus dem Lockbuch eines Bernedoodle: 

Ein Besuch im Schlaraffenland

Wie ich euch schon in meinem letzten Post erzählt habe, gab es vor der Ankunft zu Hause noch einen kurzen Halt im, wie sich herausstellte, Schlaraffenland (Anmerkung der Redaktion: es handelt sich hierbei um eine Filiale einer Tierfachhandelskette mit stets sehr freundlichem und engagiertem Personal).
Herrchen wollte mich da glatt reintragen. „Hey komm schon, wie peinlich, nicht Herrchen!“ Wir klärten das von Mann zu Mann mit meinem „du kannst mir das doch unmöglich abschlagen Blick“. In Sekunden hatte ich mein Ziel erreicht, er setzte mich ab und ich stolzierte äusserts selbstbewusst in diesen tollen Laden. Mein Frauchen steuerte zielsicher auf eine Verkäuferin zu.
Herrchen und ich schauten uns ein wenig im Laden um. Ein unglaublicher Duft lag in der Luft. Mir knurrte der Magen, schließlich gab es heute nur ein ungewöhnlich spärliches Frühstück und kein Mittagsessen. Bestimmt bestellen sie mir hier meine Kaffeemahlzeit, denn die war inzwischen längst fällig – Das Wort „Geschirr“ schnappte ich auf.
„Ach macht euch keine Umstände Mädels, fressen geht auch ohne Geschirr“ schoss es mit durch den Kopf.  Dann hörte ich „blau oder schwarz?“ – mir schwante nichts Gutes, denn über die Farbe meiner Mahlzeiten macht man sich gewöhnlich keine Gedanken. Da geht es um „halbtrocken oder nass“ und natürlich um leckere Beilagen.
„Wie alt ist der Süße?“ rief die Verkäuferin in diesem Moment durch den Raum. „Acht Wochen“ kam prompt Frauchens Antwort. „Ach, noch soooo klein, dann reicht das Kleine!“ Ich drehte mich um, denn ich wollte „den Kleinen“ sehen von dem sie sprach – denn mich konnte sie ja schließlich unmöglich meinen. Doch außer mir war da keiner! „Unglaublich, die hat wohl noch nie kleine Hunde gesehen!“ - doch ehe ich mich versah, wurde ich auf einen Tisch gesetzt. Die, zugegeben sehr gut riechende, Verkäuferin zog mir ein schwarzes, nicht definierbares Teil über den Kopf. Sie griff nach meiner Pfote und stutzte. „Oh – das wird nichts!“ und entfernte das Ding schnell wieder. Ich schaute hilfesuchend zu meinem Herrchen, doch der zuckte etwas hilflos die Achseln.
„Wir nehmen lieber die M“ lies die Dame nun verlauten und schoss mit einem Riesenteil auf mich zu. „Hallooo, das ist wohl nicht dein Ernst! Ich denke du bist Profi! Ich bin doch kein Brocken! Okeeeee - wenn man mich unvorteilhaft von der Seite, oder aus der Froschperspektive, betrachtet sehe ich vielleicht, eventuell, ein klein wenig kräftig aus ... aber das sind nur meine Naturlocken!“ Aber die Dame blieb von meinem Einwand völlig unbeeindruckt. Ehe ich mich versah, steckte ich in diesem schwarzen Ding und erstarrte.
Drei Augenpaare musterten mich. Frauchen wurde als erstes vernünftig und schüttelte den Kopf. Auch die duftende Verkäuferin lachte…“nein, da ist zu viel Platz drin!“ „Wohl war – da hätte meine kleine Schwester noch dazu reingepasst…“. Alle guten Dinge sind bekanntlich drei. Nun kam sie mit einem blauen Teil in „Größe S“, wie sie fröhlich verkündete. Das war schön gepolstert und passte prima. Ich schaute in drei lächelnde Gesichter und wurde vom Tisch gehoben. Meine neue Errungenschaft, die sich als „Geschirr“ herausstellte, durfte ich gleich anbehalten.
Gut ausgestattet machten wir uns auf die letzte Etappe des Tages.
Meine Neugierde auf mein zu Hause und mein Rudel wuchs ziemlich und war kaum noch auszuhalten – doch davon berichte ich euch beim nächsten Mal.
Bis zum nächsten Mal Euer Watson


Watsons Welt 4 – aus dem Lockbuch eines Bernedoodle: 

Kennenlernen der vierbeinigen Rudelmitglieder

Auch auf dem letzten Stückchen Fahrt habe ich sicherheitshalber nicht geschlafen – ich hätte ja etwas verpassen können. Gleich neben dem Parkplatz ist eine tolle Wiese- (Anmerkung der Redaktion: es handelt sich um das Grundstück vom Nachbarn gegenüber, die für diesen besonderen Anlass ausnahmsweise genutzt werden, durfte, noch einmal vielen Dank dafür!).
Hier durfte ich mir erstmal ein Ruhe etwas die Beine vertreten. In Frauchens Hand entdeckte ich eine Art Beutel, der einen herrlichen Duft versprühte, diesen hatte ich schon auf der Fahrt in der Nase. Herrchen verschwand, aber ich hatte sowieso nur Augen für mein Frauchen: Sie setzte sich auf die Wiese und teilte diese Leckereien mit mir. (Hinweis der Redaktion: Das Frauchen aß keine davon.) „Ach Leute ich sage euch, egal was das hier wird, für diesen Beutel könnt ihr viel von mir erwarten.“
Es dauerte gar nicht lange, da kam auch mein Herrchen zu uns auf die Wiese. In der einen Hand zwei Leinen, an deren Ende sich zwei ziemlich aufgeregte Artgenossen befanden und, viel interessanter, in der anderen Hand ebenfalls ein solch toller Beutel mit herrlichem Aroma. Dummerweise kam er nicht auf uns zu, sondern blieb in einiger Entfernung stehen.  „Na gut Herrchen, wenn du dich nicht traust, komme ich einfach zu dir rüber!“ Die beiden Fellnasen hatten sich inzwischen beruhigt und kauten genüsslich auf den Leckereien, die Herrchen aus seinem Beutel zauberte. „Lasst mir bloß was übrig!“ Ich näherte mich todesmutig den beiden Großen. Sie beschnüffelten mich ausgiebig, während es Leckerchen für alle gab.
Nach einem Weilchen nahmen wir zu dritt Nachbars Wiese etwas genauer unter die Lupe. Herrchen u Frauchen begleiteten uns. Dann ging es rüber in unseren Garten. Ich wurde auf der kleinen Wiese vor dem Gewächshaus abgesetzt. Frauchen setzte sich zu mir. Nach der ganzen Aufregung musste ich mich erstmal erleichtern. „Ja fein! Pfütze“ jubelte Frauchen und förderte sofort ein Leckerchen aus dem tollen Beutel hervor. Verdutzt schaute ich sie an. „Naja Frauen muss man ja nicht immer verstehen“. Ich war sehr zufrieden mit mir, mit meiner neuen Welt und diesem tollen Beutel als plötzlich Frauchen verkündete „So Süßer, dann will ich dir mal dein Zuhause zeigen“ sie nahm mich auf den Arm und ging mit mir zur Haustür.
Was sich hinter dieser Tür verbarg, erzähle ich euch beim nächsten Mal.
Bis zum nächsten Mal Euer Watson


Watsons Welt 5 – aus dem Lockbuch eines Bernedoodle:  

Zu Hause angekommen

So hatte mich Frauchen also auf dem Arm und trug mich die Stufen des Eingangs nach oben und setze mich vor der Haustür ab. Sie öffnete sie mit einer einladenden Handbewegung: „Hereinspaziert“ – das ließ ich mir nicht zweimal sagen…schnurstracks lief ich durch den Flur, vorbei an den zwei großen Liegeplätzen – dem Geruch nach zu urteilen gehören sie Da Vinci und Lotta.
Eine Stufe hoch und schon stand ich im Wohnzimmer. Wohnzimmer erkenne ich an Sofas... ich kam schließlich auf einem Sofa zur Welt… in der Ecke fand ich eine große Höhle, mal kurz einen Blick riskiert, eine Hundebett, ein Stoffhund so groß wie ich selbst und ein voller Napf mit meinem Lieblingsfutter. Endlich!
Mein Frauchen setze sich zu mir, während ich fraß. Danach kuschelte ich mich an sie. „So junger Mann, erst geht es auf die Toilette, du hast gerade gegessen!“ hörte ich sie im Halbschlaf. „Das kann doch wirklich nicht dein Ernst sein?“ Halb verschlafen schaute ich sie an, ohne mich zu rühren. Davon völlig unbeirrt, hob sie mich hoch und trug mich auf die kleine Wiese vor das Gewächshaus.
„Na schön – dann schlaf ich eben hier!“ Gesagt getan, ich rollte mich zusammen und schlief ein.
Bis zum nächsten Mal Euer Watson


𝑾𝒂𝒕𝒔𝒐𝒏𝒔 𝑾𝒆𝒍𝒕 6 -  𝒂𝒖𝒔 𝒅𝒆𝒎 𝑳𝒐𝒄𝒌𝒃𝒖𝒄𝒉 𝒆𝒊𝒏𝒆𝒔 𝑩𝒆𝒓𝒏𝒆𝒅𝒐𝒐𝒅𝒍𝒆: 

Tierarztbesuch mit Folgen – suche Gewerkschaft

An alle Fellnasen da draußen ich brauche eine Hundegewerkschaft… und wenn es die nicht gibt, sollten wir sie schleunigst gründen. Warum?? Das ist schnell erzählt: Ich hatte meinen ersten Tierarztbesuch in Thüringen. Meine Tierärztin ist toll. Ok sie kennt mich noch nicht so gut – dachte sie doch, wenn sie ihre leckeren Leckerchen mitten auf den Tisch legt, dass ich da drauf springe. Wozu? Außen herum geflitzt kam ich prima dran. Das Spiel haben wir noch ein paar Mal gespielt. Ich habe brav mitgespielt, schließlich benimmt man sich beim Tierarzt. Dann wurde ich auf den Tisch gesetzt. Störte mich nicht, hätte sie gleich machen können. Sie untersuchte mich, war mit meiner OP-Narbe am Bäuchlein sehr zufrieden. Den kurze Piks der Impfung habe ich kaum gespürt und schon wurde ich wieder runtergesetzt. Dann hörte ich doch wie sie zu meinem Frauchen sagte: „Achten sie darauf, dass er nicht so schnell wächst. Bitte einmal in der Woche wiegen. Er darf nicht mehr als 1kg/ Woche zunehmen.“
Schon auf der Heimfahrt hatte ich diese Worte wieder vergessen. Nach einigen Tagen brachte mein Herrchen plötzlich so einen eckigen Kasten aus Glas an. Dann stellte er sich drauf und sagte eine Zahl. Ich überlegte noch was das wohl bedeutet da hörte ich nur „Jetzt du Watson!“ „Jetzt ich was?“ doch, bevor ich diese Frage zu Ende gedacht habe, fand ich mich auf seinem Arm auf dieser Kiste wieder. „1,4 kg!“ Murmelte er „und heute ist er der 5. Tag“ murmelte Frauchen. Ich wurde zu Bodengesetzt und sah mein sehr nachdenkliches Frauchen an. „Ich ruf den Tierarzt an“ hörte ich sie sagen. Hey, stopp Moment halt warum ... was soll das? Mir geht’s super – Frauchen mach keinen Blödsinn!“
Ich startete das volle Programm: Sitzen, lieb gucken, hinlegen ankuscheln – es nutzte nichts, sie ging aus dem Zimmer. Nach einer Weile kam sie zurück und erklärte: „Sein Gewicht (15 kg) ist gut,“ puhhh Glück gehabt – tolle Ärztin sag ich ja „aber er ist zu groß. Wir sollen für einige Zeit ein Teil des Welpen Futters weglassen, weil es zu viele Proteine enthält, und mit einem Light- oder Seniorfutter ergänzen.“ „LIGHT? SENIOR? Ich bin 12 Wochen alt und habe ein gutes Gewicht sagt Frau Doktor! Ich krieg schon nur 3 kleine Mahlzeiten… das ist doch ein Fall für die Gewerkschaft, oder??? Ich finde mich gut so wie ich bin – komme endlich an viele Dinge dran.“ Ein wenig beleidigt war ich schon – nicht mal Da Vinci bekommt Opa Futter!  Es nutzt nix – es wurde Opa Futter gekauft! Aber ich habe es ja verstanden, wenn ich weiter zu schnell wachse, kommen meine Bänder, Knochen und Gelenke nicht schnell genug mit und dann werde ich Schmerzen haben, wenn ich groß bin.
Also werde ich tapfer sein und Opa Futter fressen. Frauchen hat mir erzählt, wenn das gut läuft, krieg ich bald schon Erwachsenenfutter! Hey, das wäre doch cool – und das mit dem Opa Futter erzählen wir einfach keinem! Und ich gebe ja zu, es schmeckt - satt werde ich sowieso nie… ich esse sehr gerne! Das Ganze hat aber auch sein Gutes: Frauchen telefonierte mit meiner Patentante Kerstin. Sie hatte den Namensvorschlag Watson ins Rennen geschickt - und arbeitet in einem Hunde und Katzen Schlaraffenwald, leider in Hessen. Men Frauchen vereinbarte für Samstag einen Besuch bei ihr im Laden. Was mein Frauchen da kaufen möchte erzähle ich euch beim nächsten Mal.
Bis bald
Euer Watson


𝑾𝒂𝒕𝒔𝒐𝒏𝒔 𝑾𝒆𝒍𝒕 7 – 𝒅𝒂𝒔 𝑳𝒐𝒄𝒌𝒃𝒖𝒄𝒉 𝒆𝒊𝒏𝒆𝒔 𝑩𝒆𝒓𝒏𝒆𝒅𝒐𝒐𝒅𝒍𝒆  

Mein erster Schultag

Ich war ein wenig aufgeregt. Endlich durfte ich mit Frauchen zur Hundeschule, wie sich das mit 12 Wochen gehört. Und wie sich das für eine Schuleinführung gehört, habe ich auch eine Schultüte bekommen.
Mein Herrchen schaute etwas neidisch, als er entdeckte, daß auf dieser Zuckertüte ein Hubschrauber der Bundespolizei abgebildet ist.
Er wollte gerne noch ein Foto davon machen – aber so lange konnte ich nun wirklich nicht warten. Ich schnappte sie mir und verkrümelte mich damit in den Garten. Ich kann euch sagen, da purzelten einige selbstgebackene Würstchenleckerli heraus.
Als wir am Hundeplatz ankamen verkündete ich erstmal durch lautstarkes Bellen, dass ich jetzt komme und hier mitmachen werde. Wir gingen in den abgeteilten Bereich. in dem die Welpen trainieren. Ich bin einer der Jüngsten. Die Übungen fielen mir nicht schwer. Und immer, wenn ich etwas geschafft habe, gab es lecker Käse. Dieses „durcheinander herum Gerenne“ (Anmerkung der Redaktion: es handelte sich um freie Spieleinheiten) fand ich jetzt nicht so gut. Ich blieb neben meinem Frauchen sitzen und verkündete meinen Unmut durch energisches und lautstarkes Bellen. Doch dafür konnte sich weder meine Trainerin noch Frauchen begeistern. Ich solle lernen, dass sich das nicht gehört. Kann ich nicht verstehen, ich bin doch hier, um zu arbeiten und nicht um herum zu toben - aber ich versuche beim nächsten Mal, es etwas besser zu machen.
An diesem Abend war ich ziemlich k.o. und ging früh schlafen.
Bis zum Nächten Mal
Euer Watson


𝑾𝒂𝒕𝒔𝒐𝒏𝒔 𝑾𝒆𝒍𝒕 8 – 𝒅𝒂𝒔 𝑳𝒐𝒄𝒌𝒃𝒖𝒄𝒉 𝒆𝒊𝒏𝒆𝒔 𝑩𝒆𝒓𝒏𝒆𝒅𝒐𝒐𝒅𝒍𝒆: 

Von Helfern, Hubschraubern und einem Angebot

Vor geraumer Zeit hatte ich euch ja berichtet, dass ich mich an die Gewerkschaft wenden möchte. Wegen meinem „Opa Hundefutter Problem“. Geht gar nicht in meinen Augen für Burschen wie mich. Ich habe lange gesucht und viele recherchiert - ihr ahnt nicht, wofür es alles Gewerkschaften gibt, aber es war keine Geeignete für mein Problem dabei.
Doch glaubt mal nicht, dass ich mich damit abfinden werden. Watson ermittelte weiter. Zu wem geht man, wenn einem Unrecht widerfährt? Genau! Zu deinem Freund und Helfer – der Polizei. Da ich aus sicherer Quelle weiß, dass die Sicherung von Grenzen Aufgabe der Bundespolizei ist, und in meinem Fall eindeutig von Frauchen eine Grenze überschritten wird, werde ich mich an die Beamten und Beamtinnen der Bundespolizei wenden.
Gesagt getan, ich besuchte die Fliegerstaffel Fuldatal. Dort angekommen, stellte ich hocherfreut fest, dass sie mich schon erwartet haben. Zumindest standen ganz viele Polizisten und Polizistinnen auf dem Vorfeld bereit. Einer schicker als der andere. Okay, ich gebe ja zu, sie waren nicht NUR meinetwegen da. Der stellvertretende Staffelführer hatte ihnen, außer mir, auch etwas mitzuteilen. Als guterzogener Hund schaute ich mich daher erstmal auf dem Vorfeld um, was zur allgemeinen Erheiterung führte. Nachdem hier allerdings nicht der richtige Ansprechpartner für meine Belange zu finden war, versuchte ich mir Zutritt zum Hangar zu verschaffen. Hier gibt es sicherlich kompetente Ansprechpartner für mein Problem, schließlich gibt es hier haufenweise Flugexperten, die sich mit Grenzen auskennen.
Doch dazu musste ich erstmal an einem strengschauenden Prüfer vorbei. „Zivilisten haben hier keinen Zutritt“ erklärte er mir mit ernster Miene. „Ja ja ich weiß, aber ICH bin doch kein Zivilist – ich gehöre doch dazu, naja mein Herrchen… also kann ich doch sicher auch bei euch mitmachen?!“ Ich spulte mein „Ach Gottchen ist der süüß Programm“ ab:
Setzen und dabei mit großen Kuller-Augen süß schauen, hinlegen und dabei den Kopf zur Seite legen, am Hosenbein hochkrabbeln, damit sich der Menschen beim Streicheln nicht so tief zu mir hinab beugen muss. – Ich sage euch, der Nummer kann keine Mensch Widerstehen – okay mein Frauchen, aber die war ja nicht dabei – es funktionierte!
„Sag ich doch!“ Er musste lachen und streichelte mich, und ich durfte hinein. Ich schaute mich genau um. Aber auch hier fand ich niemanden, den ich zu Rate ziehen konnte. „Gut, dann muss ich halt zu denen, die den Jungs und Mädels sagen was es für sie in der Staffel zu tun.“ Ich tigerte los – zum Flugeinsatz.
Und was soll ich sagen, hier hatte ich die volle Aufmerksamkeit, man hörte mir zu und nahm mich ernst. Es war toll! Mir gefiel es so gut, dass ich es mir dort gemütlich machte. Auch die Damen und Herren fanden es super, dass ich da war.
Nach einer Weile war es jedoch Zeit die Heimreise anzutreten. Ich dachte ja, jetzt wo ich einer von ihnen bin, könnte ich mit dem Hubschrauber nach Hause fliegen (denn in Autos einsteigen finde ich noch immer doof) - doch die Hubschrauber hatten alle was anderes vor. Da legte ich mich beleidigt aufs Flugfeld und zeigte dem Hubschrauber die kalte Schulter. Der dazugehörige Pilot blieb jedoch unerbittlich und ich ließ mich zum Auto tragen.
Das war vielleicht ein aufregender Tag! Ich muss zwar einsehen, dass die Bundespolizei doch nicht der richtige Ansprechpartner für mein „Opa Futter Problem“ war; aber sie fanden mich so klasse, dass sie mir eine Praktikantenstelle angeboten haben. Wenn mir den Job bei meinem Frauchen also nicht mehr gefällt, habe ich schon einmal eine Alternative. Wer weiß, vielleicht werde ich ja Polizei-Hund, wenn ich groß bin…
Bis zum nächsten Mal
Euer Watson


𝑾𝒂𝒕𝒔𝒐𝒏𝒔 𝑾𝒆𝒍𝒕 9 – 𝒂𝒖𝒔 𝒅𝒆𝒎 𝑳𝒐𝒄𝒌𝒃𝒖𝒄𝒉 𝒆𝒊𝒏𝒆𝒔 𝑩𝒆𝒓𝒏𝒆𝒅𝒐𝒐𝒅𝒍𝒆: 

Von großer Aufregung & kurzen Nächten

Ihr werdet euch vielleicht etwas wundern, aber heute geht es mal nicht um mich. Wir haben nämlich neue Mitbewohner, die stehlen mir glatt die Show. Aber nach all der Aufregung, ist das auch ok… so lange meine Menschen es nicht übertreiben mit den kleinen Scheißerle. Ihr denkt jetzt vielleicht „Scheißerle“ sagt man nicht, aber ihr versteht sicher gleich, warum ich sie so nenne.
Alles begann am Samstagmorgen. Wie jeden Morgen, begleitete ich mein Herrchen in den Garten, um unser Kaninchen zu füttern und dabei wie üblich eine dicke Möhre abzustauben. An diesem Morgen gingen wir mit sehr gemischten Gefühlen zum Stall, denn am Vortag mussten wir unsere noch sehr junge Zwergkaninchen Hilde begraben und Jumper war nun allein.
Naja – wir dachten zumindest er sei allein…denn plötzlich flitzte ein Mini-Zwerg quer durch das Gehege und verschwand genau so schnell wie er gekommen war. Ich traute meine Augen nicht. „wo kam der denn her?“ Ich wuffte aufgeregt und kratzte mit der Pfote an der Tür, wollte mir das Kerlchen schließlich aus der Nähe ansehen, doch Herrchen kapierte es nicht und schaute mich komisch an. Da tauchte das Kerlchen wieder auf! Endlich sah ihn auch mein Herrchen. Der hat vielleicht geschaut. „Sandra komm schnell wir haben ein – nein zwei – eh drei Babys!“ Das war vielleicht ein herum Geflitzte – so schnell konnte keiner schauen! Abgesehen von meinem Frauchen war nun, um 7.18 Uhr sicherlich mit unterschiedlicher Begeisterung, auch die Nachbarschaft über unseren Fund informiert.
Vor lauter Schreck waren die drei genauso schnell wieder verschwunden, wie sie aufgetaucht waren.
Doch mein Herrchen hat sie in der Höhle entdeckt. Frauchen kam mit einer Box und wir nahmen die drei Zwerge mit ins Haus. Plötzlich waren meine Menschen ganz aufgeregt. Sie redeten durcheinander - was die Zwerge jetzt fressen sollten, fragten sie sich. Es wurde in den Handys nach Antworten gesucht. Kurze Zeit später fuhren sie los – ins Schlaraffenland und haben doch glatt vergessen mich mitzunehmen! Frechheit – na meine Freundinnen dort werden sie schon ordentlich schimpfen, wenn sie da ohne mich ankommen.
Es dauerte nicht lange, da waren sie wieder da. Mit einer kleinen Tüte! Nur eine Tüte!!! Die roch nicht mal lecker – unglaublich! Ich nahm sofort die Verfolgung der Tüte auf, bis in die Küche – nichts zu machen. Aus dieser traurigen Tüte kam eine seltsame Dose mit Pulver, Spritzen, übelstinkender Tee und ein Flächen Medizin. So eine Gemeinheit und wisst ihr was – die hatten nicht mal ein schlechtes Gewissen, dass wir leer ausgegangen sind.  Herrchen trug einen Käfig ins Wohnzimmer und stellte ihn auf 2 Stühle. Immerhin, so muss ich mich nicht bücken, wenn ich hineinsehen möchte. Dann begann der Stress: Wiegen, füttern, wiegen, aufschreiben. Füttern schreibt sich so leicht. Es dauert lange bis die Kleinen kapiert hatten, was diese Minispritze vor ihrem Mund sollte.
Das komplizierteste an der Sache aber war, dass die Kleinen von allein nicht sch… können. Normal leckt die Mama die Babys ab und dann gibt’s Pfützchen und Köddel… aber ohne Mama…
Lotta und ich hätten das Ablecken sofort übernommen – völlig selbstlos – aber Frauchen meinte, wenn ich aus Versehen drauftrete, dann… und bei Lotta waren wir uns nicht so sicher, ob sie sie als Snack betrachten würde. Also bekamen die drei dauernd ihre Bäuchlein massiert und gestreichelt. Das dauerte eeeewig. Und wenn sie dann endlich so ein Minikügelchen zu Tage gefördert hatten, wurden sie gefeiert…so werden meine Häufchen schon lange nicht mehr gefeiert kann ich euch sagen. Jetzt versteht ihr bestimmt, warum ich sie „Scheißerle“ getauft habe. Babys sind anstrengend. Alle zwei Stunden bekommen sie ihre Milch, auch nachts…so oft muss nicht mal ich raus…ich hoffe sie werden schnell groß – dann kriegen sie bestimmt auch Opa Futter und hier dreht sich wieder alles um mich!
Ihre Chancen dazu stehen wohl leider nicht so gut. Nummer 1 wiegt 85g, Nr.2 75g und Nr.3 68g. Auf Frauchen Hand passen alle drei auf einmal. Namen haben sie noch keine, wir wissen ja nicht, ob sie Jungs oder Mädels sind. Aber das krieg ich raus und dann erzähle ich euch davon.
Bis bald
Euer Watson


𝑾𝒂𝒕𝒔𝒐𝒏𝒔 𝑾𝒆𝒍𝒕 10 – 𝒅𝒂𝒔 𝑳𝒐𝒄𝒌𝒃𝒖𝒄𝒉 𝒆𝒊𝒏𝒆𝒔 𝑩𝒆𝒓𝒏𝒆𝒅𝒐𝒐𝒅𝒍𝒆: 

Von Locken, Unterwäsche und Bananen

Ich möchte mich heute als erstes einmal für die vielen LeserInnen und die vielen „Daumen hoch“ ganz herzlich bedanken. Stellt euch vor, es gab sogar Reaktionen auf den vermeintlichen Rechtschreibfehler bei dem Namen „Lock“buch. Deshalb geht es in meinem heutigen Bericht um Locken und um eine Banane.
Ich habe davon jede Menge, die Locken meine ich, und mein Frauchen auch, und deshalb habe ich ein Lockbuch. Das fällt unter künstlerischer Freiheit und hat hoffentlich Wiedererkennungswert.
Wie meine Stammleser bereits wissen, fresse ich leidenschaftlich gerne und es gibt zum Leidwesen meines Frauchens nichts, was mir nicht schmeckt. Wenn es ans Belohnen geht, gibt es drei Kategorien: Leckerchen – lecker Leckerchen – und Bananen
Für Bananen tue ich, zumindest bisher, alles!
Ich hätte wohl heute morgen misstrauisch werden sollen als Herrchen eine große Banane in meinen Rucksack packte, während er mir freudestrahlend mitteilte: „Wir zwei erleben heute ein Männerabenteuer!“ Aber ich dachte mir nichts dabei und ließ mich tapfer ins Auto verfrachten. Die Fahrt dauerte gar nicht lange, als ich schon wieder aussteigen sollte. Schade, denn Auto fahre ich total gerne – da bekomme ich die besten Ideen.
Wir parkten in einem Haus für Autos. Seltsame Sache, ich verkündete kurz meinen Unmut, als an mir ein Herr vorbei stürmte, ohne mich zu beachten. Mutig setzte ich meinen Weg durch einen langen Gang mit Fenster fort. Heraus kamen wir in einer kleiner Einkaufsgalerie.
Es gab verschiedene Schaufenster, welche wir gemeinsam betrachteten. Doch an einem bemühte sich mein Herrchen sehr, mich schnellsten vorbeizukriegen. Ich bremste ab. Stemmte meine vier Pfötchen in den Boden. Und da standen sie, 16 Wochen Lebenserfahrung und 17,5 kg die sich unbedingt ansehen wollten, warum Herrchen an diesem Schaufenster partout nicht stehenbleiben wollte. Der Karabiner meiner Leine veränderte seine Position. „Oh oh Herrchen, das mag Frauchen gar nicht, der muss immer hängen sagt sie!“ Doch das scheint ihn gerade nicht zu stören. Es sah aus, als wolle er vor diesem Laden keinesfalls stehenbleiben. Ich suchte nach einem Grund. Hatte er Angst? „Orion“ war in rot-weißen Buchstaben über dem Schaufenster zu lesen. „Och, die Kekse kenne ich von meinem Mini-Frauchen, wo liegt das Problem?“ Ich betrachtete das Schaufenster intensiv, konnte jedoch keine Kekse entdecken… „Das ist nichts für dich, das ist nicht jugendfrei! Dazu bist du noch zu klein!“ Flüsterte mir Herrchen ins Ohr. „ZU KLEIN?“
„Ich höre wohl nicht richtig. Seit drei Wochen kriege ich zu hören ich sei zu groß und wenn es spannend wird, bin ich zu klein???…Frechheit!“ Doch ehe ich mich entschlossen hatte bockig zu sein, zauberte er ein lecker Leckerchen aus dem Beutel. Ich blieb sitzen und bellte die Damen im Schaufenster an. Solange, bis er noch weitere Leckerchen spendierte, dann folgte ich ihm bereitwillig. In das benachbarte Geschäft gingen wir hinein. „Ohhhh welch Duft liegt hier denn in der Luft! Herrchen du bist der Beste hier bleiben wir – was darf ich als erstes probieren? Ein Mann mit der Frisur meines Herrchens begrüßte uns freundlich. „Du musst Watson sein! Ihr könnt schon hintergehen!“ Neugierig begleitete ich mein Herrchen. Seltsamerweise war der etwas angespannt, warum auch immer. Eine lächelnde Dame kam auf uns zu. „Sie können ihn mir geben und in einer Stunde wieder abholen.“ So habe ich mein Herrchen noch nie schauen sehen – sehr verdutzt! „Nicht nötig ich bleibe dabei!“ hörte ich ihn mit festem Ton versichern, wobei er mich kraulte. Ich verstand nur Bahnhof. „Worüber reden die?“ Herrchen fackelte nicht lange und ging voran in den Raum. „Da sagen die Leute Berner Sennen Hunde seinen ignorant und stur – die kennen mein Herrchen nicht. „Aber das ist doch unser aller erster Friseurbesuch. Ich möchte gerne zusehen.“ Er hob mich auf einen seltsamen Tisch. „Na toll – bei Fr. Doktor gibt es auf dem Tisch Leckerli! Und hier? Was soll ich hier? Hier riecht es so anders… es stinkt so süßlich…“ Während ich noch so nachdachte, zauberte Herrchen eine Banane aus der Tasche! „BANANE! Egal was die Frau von mir will, ich bin dabei, denn es gibt Banane!“ Während ich davon ein Stückchen genießen konnte, unterhielten die beiden sich über Scheren und Frisuren. Und sie fing an, Haare in meinem Gesicht zu schneiden, was mich nicht sonderlich störte. „Eigentlich dürfen sie hier nicht mit herein, wegen den Hygienebestimmungen…! Sie können ihn in einer Stunde abholen, wir achten gut auf ihn. Dabei nahm sie ihm die Banane aus der Hand und gab mir ein Stück. „Solange die Banane hier ist, ist alles gut!“ Dachte ich mir so und ließ mich baden, frisieren und föhnen. Ich war noch nicht ganz fertig, da war mein Herrchen auch schon wieder da und nahm mich wieder in Empfang. Und was soll ich euch sagen, er schaute ziemlich entgeistert! Die Banane war all und wir gingen zum Auto. „Watson, du stinkst vielleicht!“ „ich kann euch sagen – der kann Komplimente machen! Da war man über eine Stunde im Schönheitssalon und dann das…“
Zu Hause angekommen machten sich Da Vinci und Lotta doch glatt über meine Frisur lustig. Herrchen schaute mich noch an, seufzte und sagte „Den Scheiss mit dem Waschen und Föhnen machen wir auf keinen Fall wieder! Ich bin gespannt was Frauchen zu dir sagt!“ „Ich auch!“ dachte ich und ging erstmal in mein Bettchen um eine Runde zu schlafen.
Bis zum nächsten Mal
Euer Watson


Watsons Welt 11 – das Lockbuch eines Bernedoodle 

Von einem „vielleicht Stopfmagen“ und meiner ziemlich erziehungsresistenten Familie

Ich habe euch bereits davon erzählt, dass ich mir nicht so ganz sicher bin ob ich wirklich nur einen Hundemagen oder nicht vielleicht doch einen Stopfmagen haben. Daran hat sich bis heute nichts geändert – ich habe immer Hunger. Abgesehen von meinem Bettchen ist das Zauberzimmer mein erklärter Lieblingsplatz im Haus.
Alle Einkaufstaschen und Körbe werden hier unter meiner Aufsicht ausgepackt und für uns alle Essen bzw. Fressen zubereitet. Da gibt es viele Maschinen, die das können. Am liebsten liege ich mit Blick auf den Zauberschrank. Wenn diese Tür aufgeht, ich kann euch sagen, da kommen Düfte raus! Fleisch, Wurst, Käse und es geht extra eine Lampe an, dass ich das alles gut sehen kann. Einfach toll! Dummerweise geht die Erziehung meiner Lieblingsmenschen nur sehr schleppend voran. Sie wollen einfach nicht begreifen, dass das der tollste Platz im Haus ist. Regelmäßig werde ich rausgeschickt und regelmäßig drehe ich im Flur um und komme wieder rein. Ihr glaubt ja gar nicht wie Wiederholungen es braucht, bis man seinen Menschen so etwas beigebracht hat. Wir machen die Übung 10-15 x hintereinander, 3-5x am Tag - aber sie lernen es nicht. Irgendwann gebe ich dann auf. „Morgen ist ja auch ein Tag!“. Schließlich will ich meine Menschen nicht überfordern. Heute hat mein Frauchen extra für mich Leckerchen gezaubert. Die brauchen wir zum Üben. Herrchen wollte wissen, warum die nicht einfach gekauft werden. Frauchen meinte „mit besonderen Leckerchen lernen Hunde schneller und sie bekommen keine Blähungen!“ Keine Ahnung ob das stimmt – mir schmeckt alles – aber natürlich habe ich nicht widersprochen. Sie schmiert den Teig auf solch bunte Matten, (Anmerkung der Redaktion: Es handelt sich um Backmatten aus Silikon) natürlich achtete ich darauf, dass ich vorher eine kleine Kostprobe bekam, und dann wandern diese bunten Teile in die Maschine mit dem Glasfenster. Ich sitze davor und lasse die Dinger nicht aus den Augen... das duftet kann ich euch sagen. Das Rezept habe ich euch aufgeschrieben. Vielleicht habt ihr eure Lieblingsmenschen ja schon so weit erzogen, dass sie euch auch mal Leckerchen backen.
Mozarella Leckerli
Zutaten: (reicht für 2-3 Backmatten)
• 2 große Eier
• 200g Frischkäse
• 1 Babygläschen „Karotten“
• 6 x Babymozzarella
• 2 -3 EL Buchweizenmehl
So wird’s gemacht
1. Backofen auf 150°c Ober- und Unterhitze vorheizen
2. Mozzarella fein hacken
3. Zutaten zu einem Teig vermengen, Konsistenz wie bei Pfannenkuchen-Teig
4. Teig auf angefeuchtete Backmatte mit Teigschaber verteilen, so dass nichts in den Zwischenräumen hängt
5. 20 min backen
Danach rund 3 Stunden im Backofen (60 °c ) mit leicht geöffneter Tür oder im Dörrautomat trocken und danach gut abkühlen lassen bevor sie in den Vorratsbehälter sollten.
Einige Tage im Obst Netz an einem warmen Ort geht natürlich auch…
Theoretisch halten sich die Leckerli gut einige Tage in einer Keksdose… bei uns nicht! Schließlich sind wir zu dritt und Frauchen macht immer viel zu wenig.
Lasst es euch schmecken.
Bis bald
Euer Watson


𝐖𝐚𝐭𝐬𝐨𝐧𝐬 𝐖𝐞𝐥𝐭 12 – 𝐝𝐚𝐬 𝐋𝐨𝐜𝐤𝐛𝐮𝐜𝐡 𝐞𝐢𝐧𝐞𝐬 𝐁𝐞𝐫𝐧𝐞𝐝𝐨𝐨𝐝𝐥𝐞: 

𝐈𝐦 𝐍𝐚𝐦𝐞𝐧 𝐝𝐞𝐫 𝐄𝐡𝐫𝐞

Vielleicht hast du dich gewundert, schon länger nichts mehr von mir gelesen zu haben. Das liegt daran, dass ich echt eine Menge zu tun habe. Wenn alles so kommt, wie es sich mein Frauchen wünscht, beginne ich im Frühjahr 2022 ganz offiziell mit meiner Ausbildung zum Kynopädagoge. Im Prinzip könnte ich dieser Ausbildung sehr entspannt entgegensehen, denn ich bin ein wirklich entspannter Vierbeiner, wäre da nicht die Sache mit der „Grundgehorsamkeit“. Eine furchtbar unangenehme Sache kann ich Dir sagen. Es bedeutet so viel wie, ich tue immer genau das was andere von mir wollen – und zwar sofort, direkt und ohne Umwege. Das setzt voraus, dass ich genau verstehe, was der Mensch von mir will. Daran übe ich mit meinen Menschen fleißig. Diesbezüglich ruhen meine Hoffnungen auf meinem Frauchen. Versteh‘ mich nicht falsch, ich liebe mein Herrchen, aber die Kommunikation unter uns Männer läuft irgendwie anders und wird nicht zur Platzreife taugen.
Einmal in der Woche fahren mein Frauchen und ich nach Mühlhausen zur Welpenschule. Ich gehe sehr gerne dorthin, denn dort treffe ich einige Hunde Kumpels, die ebenfalls versuchen ihre Lieblingsmenschen zu erziehen. Zu Beginn starten wir mit kurzen Übungen, bei denen es darum geht, die Aufmerksamkeit unserer Menschen zu steigern. Das kriegt mein Frauchen prima hin und immer, wenn sie mir in die Augen schaut, darf sie mir ein Leckerchen geben. Wir üben auch hinsetzen, hinlegen und ordentlich an der Leine zu laufen. Die Menschen tun immer so, als ob man uns Hunden beibringen müsste sich zu setzen oder hinzuliegen. „Völliger Quatsch!“ Das können wir schon wenige Wochen nach der Geburt von ganz allein. Schwierig wird es nur, wenn der Mensch sich einmischt und mitbestimmen will. Wie gesagt, mein Frauchen übt fleißig und meist bin ich mit ihren Leistungen zufrieden, da haben Kollegen von mir teilweise andere Herausforderungen…
Unsere Trainerinnen Jana & Virginia sind toll – sie haben eine Engelsgeduld mit meinem Frauchen und den anderen und immer ein Leckerchen in der Tasche, wenn es mit unseren Zweibeinern mal wieder länger dauert. Weil sich nicht alle Herrchen und Frauchen gleich gut konzentrieren können, gibt es zwischen den Übungen Pausen, in denen wir Hunde so einiges klären und dabei umher rennen. Mir dauern diese Pause meist zu lange, daher laufe ich dann von einem Hund zum anderen und verkünde lautstark, dass es Zeit ist weiter zu trainieren. Stört die Kollegen aber gar nicht.
Als wir neulich auf den Platz kamen lag etwas in der Luft, dass roch ich sofort. Es sollten heute einige Teams von uns geprüft werden, um in die Junghundeschule wechseln zu dürfen.
„ohoh, der Boden ist nass!“ Da fällt es Frauchen oft schwer mich davon zu überzeugen, dass ich mich hinlegen soll…wozu auch, wenn der Boden nass ist …Mein Kumpel Dexter war an meiner Seite, ein Glück – als echter Weimaraner sieht er das mit dem nassen Boden genauso wie ich!“. Schnell bemerkten wir, dass unsere Zweibeiner etwas nervös waren. Ein Frauchen fragte sogar, was passiere, wenn man durchfallen würde. Jana antworte „es geht um Ruhm und Ehre und um eine Urkunde!“ „Wow, eine echte Urkunde!“. Hoffentlich blamiert mich mein Frauchen nicht, schließlich habe ich einen Ruf zu verlieren. Wir waren ausgerechnet das erste Team, welches an die Reihe kam; aber mein Frauchen schlug sich passabel! Das mit dem Hinlegen lief wie erwartet suboptimal, aber Virginia versicherte mir am Ende, dass das auch mein Frauchen eines Tages noch lernen würde. Am Ende bekam ich meine erste Urkunde und ich muss sagen, ich bin wirklich stolz auf Trainingsergebnisse meines Frauchens.
In Zukunft darf sie mit den fortgeschrittenen Menschen und deren Junghunden trainieren. Mir ist bewusst, dass das ein langer Weg wird, bis sie auch so gut ist, wie manch Zweibeiner dort- aber mit Peggys Unterstützung stellen wir uns den neuen Herausforderungen. Jana und Virginia werde ich vermissen, aber nicht weitersagen.
Bis zum nächsten Mal – Euer Watson


Watsons Welt 13 – das Lockbuch eines Bernedoodle 

Auch Mundraub ist verboten

Ich bin sauer! Richtig sauer. Es gibt eine Sache, die läuft hier zu Hause gar nicht rund. Ich habe eine sehr feine Nase und finde entsprechend mit Leichtigkeit, Dinge die mir hervorragend schmecken. Ja ich bin sogar so selbstständig, dass ich mir Dinge in Windeseile und ganz leise im Haus einsammle, sie vorsichtig in mein Bett trage, um sie dort genussvoll zu zerkauen. Okee ich gebe zu, manchmal muss es schnell gehen, da bleibt nicht die Zeit, erst in mein Bettchen zu flitzen, dann schlucke ich es eben vor Ort. So war das mit der Hoomer Simpson Socke. Schwarz, mindestens einmal getragen, Größe 43 von meinem Miniherrchen. Er ist ein Pubertier – hast du eine Vorstellung wie aromatisch seine Kleidung liegt. Der Junge ist sehr gut erzogen, er lässt meist die getragene Kleidung vor dem Bett auf dem Boden liegen damit ich mir etwas aussuchen kann. Vorzugsweise nehme ich seine Socken – alles andere würde mir beim Schlucken vermutlich Probleme bereiten. Er ist ein sehr aufmerksamer inzwischen 18-Jähriger. Er hat bemerkt, dass ich inzwischen ein Junghund und kein Baby mehr bin und größere Herausforderungen brauche. Deshalb schließt er seit kurzem seine Zimmertür, wenn er nicht zu Hause ist. So konnte ich trainieren, die Tür völlig geräuschlos zu öffnen, in dem ich nur die Klinke und nicht die Tür berühre. Das geht in Sekunden und die Socken verschlinge ich mit einem Haps. Dummerweise hat mein Frauchen diese Leidenschaft entdeckt. Wie das passieren konnte? Es ist mir schon unangenehm so etwas über mein Frauchen zu schreiben, aber ich ärgere mich so darüber, dass sie mir den Deal mit ihm vermasselte, da sie es sich selbst zuzuschreiben hat, dass jetzt alle auf der ganzen Welt wissen, wie pietätslos sie sein kann. Es geschah bei einem Spaziergang. Ich hatte gerade mein Geschäft erledigt, als ich sah, wie sich Frauchen mit kritischem Blick meinem Häufchen näherte. Häufchen ist nicht das richtige Wort, es handelte sich diesmal eher um eine Schlange, eine Schlange, die so lang ist, wie Socken in Größe 43 eben lang sind. Viel Stoff und ganz wenig „Darm Endprodukte“, völlig geruchsarm! Entgeistert betrachtet sie die gut zu erkennende und völlig unversehrte Hoomer Socke und zeterte los. Es fielen Worte wie „gefährlich“ und „sich umbringen“… Ich konnte ihre Aufregung nicht verstehen. Sie sammelt doch ohnehin meine Häufchen in Tüten ein, um diese mitzunehmen. Ab mit der Socke in die Waschmaschine und die Socke ist wäre wie neu. Aber nein, sie nimmt sie nicht mit.
Zu Hause bekam das arme Miniherrchen auch noch einen Vortrag ab. Seitdem passen alle wie ein Schießhund auf, dass das Treppentürchen verriegelt ist. Und weil ich mich über diese ungerechte Behandlung so geärgert habe, öffnete ich mir an diesem Abend die Küchentür und angelte mir einen Handschuh. Einen, der soooo unglaublich duftete, dass er es verdient hatte, in Ruhe in meinem Bett verspeist zu werden. So war ich schnell getröstet. Leider hielt diese Freude nicht lange an. Ich hatte mir gerade ein Stückchen des Daumens gegönnt, da kam mein Frauchen angeschossen. Sie rief aufgeregt „aus“ und aus der Küche antwortete eine Stimme „Tut mir leid, ich habe sie nicht verstanden!“ Ehe ich mich versah, griff sie meinen Unterkiefer und zwang mich mein Maul zu öffnen. Sie klaute mir den Handschuh aus dem Maul und ging damit aufgeregt ins Wohnzimmer, um sich beim Herrchen zu beschweren.
Ich weiß ganz genau das Mundraub verboten ist! Wenn ich das nächste Mal meine Freunde der Bundespolizei treffe, werde ich das zur Anzeige bringen, denn Mundraub ist verboten!
Bis bald! Euer Watson
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